Das Haus ist aufgeteilt in 3 Etagen: Hochparterre, 1.Etage und Kellerraum.
Alle 3 Etagen dienen Ausstellungszwecken. Daneben gibt es im Museum einen Versammlungsraum, Abstellräume und einen Sanitärtrakt.
1.AUSSTELLUNGSRAUM Hochparterre
In diesem Raum sind die wichtigsten Maschinenteile aus der Mühlenzeit erhalten geblieben und sie sind zusammen mit den Ausstellungsgegenständen zu besichtigen. Vorn links sind die Zeugnisse der Erstbesiedlung der Stadt Lassan präsentiert. Im Uhrzeigersinn werden dann die Exponate zur Stadtgeschichte chronologisch gezeigt. Sie enden etwa im Jahr 1945/46. Aus Platzgründen mußte diese Zäsur erfolgen. Auf besondere Dinge soll hier im Hochparterre hingewiesen werden. Zunächst sehen Sie gegenüber der Eingangstür an der Wand die zwei Nachbildungen der Schwenkfahnen der Lassaner Schützenkompanie, die in mühevoller Kleinarbeit von den Frauen einer Lassaner Familie an Winterabenden über mehrere Jahre gestickt wurden, und sie bilden ein Kleinod hier in diesem Raum. Links daneben sehen Sie ein Porträt eines Lassaner Bürgers, der für die Stadt Lassan sehr viel getan hat. Der Senator Johann Rosse war im 19.Jahrhundert eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Kleinstadt am Peenestrom. Er hat als Kahnschiffer, als Hauptmann der Schützenkompanie und natürlich in seiner Eigenschaft als Senator hier im Ort Stadtgeschichte mitgeschrieben. Desweiteren befinden sich im rechten Teil des Raumes Zeugnisse der Vereine und Organisationen, die hier in Lassan bis 1945 ansässig waren. Beachtenswert ist das Notgeld, das hier seit 1917 in Lassan eigens für die Stadt herausgegeben wurde. Zu sehen sind Münzen und Geldscheine von der Firma Duden sowie von der Stadt Lassan. Die Geschichte der Kleinbahn ist ein Abschnitt, der vielleicht mehr Raum einnehmen müßte. Aber aus Platzgründen sind nur einige Details zur Anklamer-Lassaner Kleinbahn dargestellt. Interessant in diesem Raum auch die Vitrine zu den Lassaner Persönlichkeiten, die die Stadtgeschichte mitgeschrieben haben. Zu erwähnen wäre hier der bedeutendste Bildhauer und Maler des Ostseeraumes im 15.Jahrhundert, Bernt Notke (1430/40-1509). Dann der Pastor und Aufklärer Johann Joachim Spalding (1714-1804) und auch Theodor Bartus (1858-1941), der als Expeditionsreisender sämtliche vier Expeditionen nach Turfan (Turkestan) mit durchgeführt hat.
2.AUSSTELLUNGSRAUM 1. Etage
Hier sind Gegenstände und Sachzeugnisse der ehemals tragenden Erwerbszweige, wie Seefahrt, Fischerei und des Holz verarbeitenden Handwerks ausgestellt. Speziell aus dem Bereich der Fischerei wurden interessante Zeugnisse zusammengetragen, die teilweise nicht mehr bekannt sind. Neben einem Webstuhl, auf dem auch die Gardinen für die Handwerkerstube gefertigt wurden, findet man einen Knüpfstuhl mit Zubehör. In einem Schaukasten sind Musterarbeiten der PGH «Volkskunst an der Ostsee« mit maritimen Motiven zu sehen, die vielfach in Heimarbeit erstellt wurden. Eine Schneiderstube und ein Wohnzimmer aus vergangenen Zeiten vervollständigen die Präsentation. Ein Hinweis auf den Schrank neben der kleinen Tür. Er ist eine Lassaner Arbeit, die 1899 in der Firma Bolljahn entstanden ist, und er diente als Lagermöglichkeit für die Musikalien des Männergesangvereins. Der kleine Nebenraum ist die so genannte Handwerkerstube, in der vor allem das Holz verarbeitende Handwerk dargestellt ist. Hierzu gehörten das Tischlerhandwerk, das Drechsler- und Bildhauerhandwerk sowie das Zimmererhandwerk. Alle Bereiche waren in Lassan vertreten, wobei das Tischlerhandwerk um die Wende vom 19. zum 20.Jahrhundert eine hervorragende Stelle einnahm. Bei einer Einwohnerzahl von 2100 Bürgern waren etwa 200 Tischlermeister, Gesellen, Lehrlinge und Hilfskräfte beschäftigt. Das sind 10% der Bevölkerung, die allein in einem Erwerbszweig tätig waren. Prunkstück dieses Raumes ist das Zunftgeschirr der Zimmererinnung aus dem Jahre 1786. Es ist vollständig erhalten und ist über die Jahrhunderte in Lassan sicher aufbewahrt worden. Das Zunftgeschirr der Maurerinnung sehen Sie hier auf der linken Seite. Es ist etwas einfacher gestaltet, was soviel bedeutet, dass die Zunft nicht so vermögend wie die Zimmererzunft war. Im linken Teil dieses Raumes befinden sich außerdem eine Schuhmacherwerkstatt sowie Teile aus einer Sattlerei. Die Exponate zeugen noch heute von der Vielfalt der Handwerksbetriebe in der Stadt. Genau in der Mitte des Ganges, auf dem Fußboden, sehen Sie eine Schusterrolle, also ein Innungsprotokoll, dessen Text im Jahre 1696 begonnen wurde. Es ist damit das älteste Schriftstück, was hier in der Mühle vorhanden ist.
3.AUSSTELLUNGSRAUM Keller
Im Kellerraum des Museums »Lassaner Mühle« sind noch einmal drei Erwerbszweige dargestellt. So finden Sie gleich im 1.TeiI des Raumes eine Nachbildung einer Lassaner Schmiede. Daneben sehen Sie einige Exponate zum Stellmacherhandwerk, das auch in Lassan über Jahrhunderte hinweg beheimatet war. Im rechten Teil des Raumes wurde die Vorderfront eines ehemaligen Lassaner Backofens originalgetreu wieder aufgebaut. In diesem Raum befinden sich die ältesten Teile aus der Wassermühlenzeit, und zwar sind hier erhalten geblieben, ein Rest der Königswelle sowie einige gusseiserne Räder, die zum Antrieb der Mühlentechnik genutzt wurden. Es ist auch deutlich erkennbar, dass diese Technik dann umgebaut wurde, als der E-Motor hier Einzug hielt.